Ich seh', ich seh', was ich nur will

Kategorie: News Veröffentlicht: Mittwoch, 04. Mai 2016

Einige Leute der reifen Generation werden vielleicht das alte Wienerlied vom verstorbenen Ernst Arnold ”Wenn der Herrgott net will, nutzt es gar nix“ kennen. Dies fällt mir ein, wenn ich manche Verhaltensweisen der Schiedsrichter beobachte, wie etwa diese hier:


Im ABL-PlayOff-Spiel zwischen Klosterneuburg und Traiskirchen am 1.5.2016 im ersten Viertel beim Stand von 6:6 nach 3:50 Spielminuten begeht der Spieler #6 von Klosterneuburg ein Foul an Spieler #12 von Traiskirchen, welches klar vom Grundlinienschiedsrichter geahndet wird. Daraufhin ist zu sehen, wie #6 mit der Hüfte den Spieler #12 unsportlich anrempelt. Dies wird vom herbeieilenden ersten Schiedsrichter nicht geahndet, sondern er verteilt an beide Spieler ein Technisches Foul. Mit dieser unverständlichen Entscheidung beruhigt der Schiedsrichter nicht das Spiel, sondern gießt quasi Öl ins Feuer. Unnötig, wie sich da der Schiedsrichter unqualifiziert verhält, mit vorgestrecktem Kopf die vorgebrachten Einwände der Traiskirchner aggressiv ignoriert und dann - körpersprachlich - seine eigene Hand an der Hose abwischt als Zeichen seiner Sauberkeit und Unschuld mit dieser seiner Entscheidung.

Dann im dritten Viertel beim Stand von 34:47 nach 2:02 Spielminuten ist Klosterneuburg im Angriff; wiederum, dessen Spieler #6 steigt mit dem rechten Fuß auf den linken Fuß des Verteidigers #12 und stößt ihn mit dem rechten Arm von sich weg. Dass dadurch der Traiskirchner Spieler das Gleichgewicht verlieren muss, ist ja physikalisch logisch. Hingegen verhängt der folgende, - schon wieder - der erste Schiedsrichter des Spiels ein Flopping-Foul gegen den Verteidiger von Traiskirchen; eine total falsche Entscheidung, wie dies im Video nachgewiesen werden kann. Als Konsequenz muss nun der Traiskirchner #12 mit diesem zweiten Technischen Foul vom Spiel ausscheiden. Damit hat der Schiedsrichter mit seiner Einstellung „Ich seh', ich seh', was ich nur will“ (d.i. ein bekanntes frühes Kinderspiel) den Verlauf des Spiels unsachgemäß beeinflusst. Wie verhält sich der Schiedsrichter in Folge körpersprachlich? Mit verschränkten Armen vor der Brust schützt er sich vor möglichen Zweifel, die da aufkommen könnten…

Ein Fachmann des Basketballsports meinte kopfschüttelnd dazu, dass es sinnlos ist, sich nun mit dem Schiedsrichter anzulegen, weil sie leben in einer anderen Welt. Mich erinnert dies an das oben eingangs erwähnte Wienerlied, das ich für gewisse Persönlichkeitstypen von Schiedsrichtern angepasst spiele:

Wenn der Schiedsrichter [Herrgott] net will, nutzt es gar nix.
Schrei net um, bleib schön stumm, sag es war nix.
So war’s immer, so bleibt es für ewige Zeit,
einmal ob’n, einmal unt’, einmal Freud’, einmal Leid.
Wenn der Schiri net will, nutzt es gar nix.
Sei net bös, net nervös, denk es war nix.
Renn nur nicht gleich verzweifelt und kopflos herum,
denn der Schiri weiß immer, warum.

Die Welt ist so schön, und das Spiel wär’ so reich,
doch ist halt das Spiel für alle nicht gleich.
Es geht durcheinander, es ist kunterbunt,
und doch ist dieser Basketball kugelrund.
Ein jeder Spieler hofft, den Sieg er anstrebt,
doch viele sind da, die umsonst mitgebebt.
Was nützt alles Denken, es gibt nur den Schluss:
Es kommt schließlich alles, wie kommen es muss:
Wenn der Schiedsrichter net will, nutzt es gar nix…

Gibt es denn niemand im Basketballverband, der die Schiedsrichter coacht? Ein Spieler wird durch den Coach gewechselt, wer wechselt den Schiedsrichter? Schiedsrichter disqualifizieren Spieler - wer disqualifiziert Schiedsrichter? Ad hoc, Schiedsrichter disqualifizieren sich selber, öffentlich!

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